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Pod­cast mit Jack Nas­her: Stan­ford, Mün­chen, Mon­ta­baur

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In die­ser span­nen­den Pod­cast­fol­ge „Jack Nas­her Stan­ford, Mün­chen, Mon­ta­baur“ haben wir unter ande­rem über Nas­hers Tätig­keit in Oxford am Cam­pus der Stan­ford-Uni­ver­si­ty gespro­chen. Was sind die Unter­schie­de zwi­schen Uni­ver­si­tä­ten in der neu­en und der alten Welt? Was hat sei­nen Kurs „Deal Dyna­mics“ zu einem der belieb­tes­ten am Oxford-Cam­pus gemacht? Aber es geht auch um kul­tu­rel­le und struk­tu­rel­le Unter­schie­de, Poli­ti­cal Cor­rect­ness und sei­ne Begeg­nung mit Donald Trumps Chi­na-Deal­ma­ker Robert Light­i­zer.

ZWEI TOP-UNI­VER­SI­TÄ­TEN VER­BIN­DEN DIE NEUE UND DIE ALTE WELT

Gera­de ein­mal 129 Jah­re jung ist die ame­ri­ka­ni­sche Stan­ford-Uni­ver­si­ty im son­ni­gen Kali­for­ni­en. Seit 2011 befin­det sie sich unan­ge­foch­ten auf dem zwei­ten Platz der bes­ten Uni­ver­si­tä­ten der Welt. Begüns­tigt von der Nähe zum Sili­con Val­ley hat Stan­ford vie­le Grün­der bekann­ter IT-Unter­neh­men her­vor­ge­bracht (Goog­le, Yahoo). Seit 1982 betreibt Stan­ford an zehn Uni­ver­si­tä­ten unter dem Namen Bing Over­se­as Stu­dies Pro­gram welt­weit Außen­stel­len. Die­ses Pro­gramm ermög­licht Stan­ford Stu­den­ten ein Aus­lands­stu­di­um oder Prak­ti­kum.

Teil der Oxford-Uni­ver­si­ty zu sein, steht auch beim moderns­ten Ame­ri­ka­ner hoch im Kurs.

Der belieb­tes­te Aus­landscam­pus im letz­ten Semes­ter war Oxford. Das ist sehr inter­es­sant, weil die klas­sisch geis­tes­wis­sen­schaft­lich gepräg­te Oxford-Uni­ver­si­ty ein star­ker Kon­trast zu Stan­ford ist. Die­sen Unter­schied, kann man auch am Alter fest­ma­chen – Oxford wur­de im 12. Jahr­hun­dert gegrün­det und ist somit die ältes­te eng­lisch­spra­chi­ge Uni­ver­si­tät welt­weit. Die Nach­fra­ge ist welt­weit sehr hoch, so dass es sehr sehr hart ist dort auf­ge­nom­men zu wer­den. Das zeigt sich auch an den Stu­den­ten, die durch­gän­gig sehr gut sind.

DEAL DYNA­MICS – EINER DER BELIEB­TES­TEN KUR­SE IN OXFORD

Der Kurs von Jack Nas­her wur­de im letz­ten Semes­ter von den Stu­den­ten zu einem der bei­den belieb­tes­ten Kur­se gewählt. Wich­tig ist, dass der Kurs fächer­über­grei­fend war, er muss­te also für BWL-Stu­den­ten genau­so inter­es­sant sein, wie für Che­mi­ker und Musi­ker. Gleich­zei­tig hat­te Stan­ford die Anfor­de­run­gen an Jack Nas­her, dass der Kurs auch wis­sen­schaft­lich genug ist. Das Enga­ge­ment, das ursprüng­lich für ein Semes­ter ver­ein­bart war, wur­de bereits zwei­mal ver­län­gert. Wie es jetzt wei­ter geht, steht aller­dings Coro­na-bedingt in den Ster­nen.

POLI­TI­CAL COR­RECT­NESS ALS MINEN­FELD

Die Poli­ti­cal Cor­rect­ness hat sich in den letz­ten Jah­ren mas­siv ver­stärkt – in Eng­land auch, aber beson­ders in den USA. Das ist manch­mal sehr unan­ge­nehm. Die Vor­stel­lung einer Stu­die, dass Frau­en weni­ger ver­han­deln als Män­ner, hat zu nega­ti­vem Feed­back geführt.

Man denkt schon dar­über nach, ob man das jetzt sagen kann

Auch bei Prä­sen­ta­tio­nen, die noch vor weni­gen Jah­ren ein­ge­setzt wur­den, muss man heu­te zwei­mal hin­se­hen. So gut die Stu­den­ten auch sind und es stolz macht ein Teil von Stan­ford zu sein, aber es nimmt schon etwas die Leich­tig­keit. Die Fra­ge ist, ob wir dem eigent­li­chen Ziel – der Gleich­stel­lung aller Men­schen – damit näher gekom­men sind. Diver­si­ty darf jeden­falls nicht sein, dass alle gleich den­ken und nur noch unter­schied­lich aus­se­hen.

TRUMPS CHI­NA-DEAL­MA­KER FÜR JACK NAS­HERS STAN­FORD STU­DEN­TEN

Jack Nas­her hat Donald Trumps rech­te Hand in Sachen Ver­hand­lun­gen an den Cam­pus nach Oxford ein­ge­la­den. Eskor­tiert vom Secret Ser­vice hat Robert Light­i­zer vor einem aus­ge­wähl­ten Kreis einen Vor­trag gehal­ten. Ein kul­tu­rel­ler Unter­schied, denn an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten kom­men sol­che Kali­ber an Men­schen nicht regel­mä­ßig vor­bei.

PRI­VA­TE UNI­VER­SI­TÄ­TEN VER­SUS STAATS­GLÄU­BIG­KEIT

Stan­ford ist eine pri­va­te Hoch­schu­le und die zweit­bes­te Uni­ver­si­tät der Welt – aller­dings mit einem Jah­res­etat von 6,8 Mrd. USD. Als Pro­fes­sor an der pri­va­ten Munich Busi­ness School weiß Jack Nas­her, dass es auch hier gro­ße kul­tu­rel­le Unter­schie­de gibt. In Deutsch­land ist man eher staats­gläu­big und öffent­li­che Uni erhal­ten mil­lio­nen­schwe­re Unter­stüt­zung, wäh­rend pri­va­te Unis kei­ner­lei Unter­stüt­zung bekom­men. Ein oft über­se­he­nes Argu­ment für pri­va­te Hoch­schu­len ist, dass der Stu­die­ren­de dort so etwas wie ein Kun­de ist – und des­we­gen die Uni alles dafür tut, dass jeder ein­zel­ne opti­mal unter­stützt wird.

War­um soll­te ein Bus­fah­rer von sei­nen Steu­er­gel­dern mein Stu­di­um finan­zie­ren?

Dass die Finan­zie­rung unse­rer Uni­ver­si­tä­ten auch etwas mit Gerech­tig­keit zu tun hat, geht noch einen Schritt wei­ter und regt eine viel­leicht längst über­fäl­li­ge Dis­kus­si­on an. Was mei­nen Sie?

JACK NAS­HERS STAN­FORD PRO­FI­LE


Das Inter­view führ­te Mir­ko Herr­mann von NEXT­IM Inbound Mar­ke­ting

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TRAN­SCRIP­TI­ON DES POD­CASTS „JACK NAS­HER STAN­FORD, MÜN­CHEN, MON­TA­BAUR

I: Pri­ma. Ja, hal­lo, lie­ber Jack Nas­her, zum drit­ten Mal in die­sem Jahr zum Pod­cast. 

B: Hal­lo, mein Lie­ber, wie geht es dir?

I: Alles bes­tens soweit. Wir sind ja mitt­ler­wei­le, sagen wir mal, aus dem ganz tie­fen Tal der Coro­na-Trä­nen hof­fent­lich bald her­aus – sehen schon das nächs­te auf uns zukom­men, aber wir blei­ben natür­lich opti­mis­tisch. Und ich den­ke, unse­re Zuhö­rer freu­en sich dar­auf, heu­te mal wie­der ein paar Infor­ma­tio­nen direkt von dir zu erhal­ten. Ja, Jack, du bist Fakul­täts­mit­glied der Stan­ford-Uni­ver­si­ty im Oxford-Pro­gramm. Und da haben wir natür­lich sehr viel Gutes zu gehört. Und da wür­de mich sehr inter­es­sie­ren, was du denn da aus dei­ner Per­spek­ti­ve zu berich­ten hast. Ja, wie sieht das aus? Was machst du da ganz kon­kret? Wie geht das zu in Eng­land im Ver­gleich zu Mün­chen, wo du als Pro­fes­sor tätig bist? Aber auch zu einer ame­ri­ka­ni­schen Uni­ver­si­tät Stan­ford, wo du sel­ber auch frü­her tätig warst? 

B: Das war eine ganz inter­es­san­te Mög­lich­keit, weil ich woll­te wie­der zurück nach Oxford. Weil da hat­te ich ja stu­diert und habe dann auch unter­rich­tet, mei­ne ers­te also Anfän­ge sozu­sa­gen als Tutor. Es gibt eben ein Pro­gramm in Oxford von der Stan­ford-Uni­ver­si­ty, das soge­nann­te Bing-Over­se­as-Pro­gram, also die Stan­ford-Uni­ver­si­ty hat an, ich glau­be, an 12 ande­ren Cam­pi, also noch in New York, in Madrid und so wei­ter, Aus­landscam­pi für ihre Stu­den­ten, die ihr Aus­lands­se­mes­ter machen kön­nen oder auch län­ger blei­ben, oder auch ein gan­zes Jahr oder ich glau­be, man­che sind sogar noch län­ger da. Und Oxford ist eben eins davon. Das gibt es jetzt seit eini­gen Jahr­zehn­ten und ist das belieb­tes­te von allen. Und auch das, wo es am schwie­rigs­ten ist, rein­zu­kom­men. Das heißt, die Stu­den­ten sind sehr gut, die Stan­ford-Stu­den­ten, die da sind. Und es ist eigent­lich ganz inter­es­sant, weil frü­her, als es ange­fan­gen hat, hat­te Oxford ziem­lich wenig Inter­es­se an Stan­ford, an irgend­ei­ner ame­ri­ka­ni­schen, rela­tiv neu­en Uni. Das hat sich völ­lig gewan­delt, weil eben durch die­sen Wahn­sinns­er­folg auch vom Sili­con-Val­ley und Stan­ford halt ganz, ganz oben, also in allen Ran­kings sind sie. Ich mei­ne, die ist ja rela­tiv jung auch im Ver­gleich zu Har­vard oder Yale, ist ja kei­ne Ivy-League-Uni­ver­si­ty, son­dern ist ja aus dem spä­ten, also knapp über 100 Jah­re alt und hat sich wahn­sin­nig gemacht. Und wird eben in Oxford sehr hofiert. Die Stan­ford-Stu­den­ten, die in Oxford sind, sind auch Mit­glied der Oxford-Uni­ver­si­ty in der Zeit, in der sie da sind, wer­den sie einem Col­lege zuge­teilt. Und die Dozen­ten eben auch. War jetzt auch in einem Col­lege jetzt eini­ge Jah­re. Und das ist also prak­tisch das, ein Aus­landscam­pus der der Stan­ford Uni­ver­si­ty. Was ganz inter­es­sant ist, weil eben prak­tisch zwei wirk­lich Top-Unis kom­bi­niert. Und der Unter­schied ist inter­es­sant. Stan­ford ist halt sehr Sili­con Val­ley, ziem­lich IT- und Start-up-mäßig unter­wegs. Und Oxford eher die sehr klas­si­sche Huma­ni­ties, das heißt geis­tes­wis­sen­schaft­li­che Uni. Und das ist schon auch inter­es­sant, die­ser Kon­trast.

I: Ja, stel­le ich mir auch sehr span­nend vor, die­se Kom­bi­na­tio­nen, ja, aus der, wir hat­ten im Grun­de genom­men ja die neue und die alte Welt zusam­men auf einem Cam­pus, ja, die Oxford-Uni­ver­si­ty als ältes­te eng­lisch­spra­chi­ge Uni­ver­si­tät der Welt. Du hast es eben ange­spro­chen, Stan­ford gera­de mal 100 Jah­re. Oxford habe ich noch­mal nach­ge­schaut, nach­weis­lich seit dem 12. Jahr­hun­dert. Also schon.

B: Ja, ich mei­ne, man muss so sagen, also in, (unv.) Col­lege hat ein Gebäu­de, das heißt New Buil­ding. Das ist älter, deut­lich älter als die Stan­ford-Uni­ver­si­ty. Das ist irgend­wann aus den Neun­zi­gern. Das ist knapp 200 Jah­re alt, (unv.) Jah­re alt. Und das ist immer noch das New Buil­ding. Dass man wirk­lich das in Per­spek­ti­ve hat. Alles ist halt sehr alt, wobei natür­lich die Uni ver­sucht, immer sehr modern zu sein und sich anzu­pas­sen. Das tut sie auch. Ich mei­ne, es gibt Busi­ness-School jetzt seit eini­gen Jah­ren, wo ich sage, Busi­ness-School, an der ich eben auch war. Und inso­fern geht die schon irgend­wo mit der Zeit, aber natür­lich ist der Mind­set etwas doch anders als (unv.).

I: Du hast ganz vie­le Punk­te jetzt schon genannt. Ich habe ein paar ganz kon­kre­te Rück­fra­gen dazu. Und zwar, du hast davon gespro­chen, dass der belieb­tes­te Aus­landscam­pus. Wor­an misst sich das denn? Also wie macht man das fest, was jetzt der belieb­tes­te Cam­pus ist? 

B: Naja, die höchs­ten, ein­fach die höchs­ten Bewer­ber­zah­len und die höchs­te Ableh­nungs­quo­te. Das heißt, die Stu­den­ten eben, also ja, man kann nach Madrid, man kann nach Kap­stadt, Kyo­to und so wei­ter. Aber Oxford ist halt nun mal der Cam­pus mit den meis­ten Bewer­bun­gen. Ist näm­lich so, das ist nicht the­men­spe­zi­fisch, son­dern jeder Bache­lor­stu­dent, also fächer­über­grei­fend in Stan­ford kann sich eben bewer­ben, aber tat­säch­lich, weil es eben so schwer ist, in Oxford rein­zu­kom­men, was sicher auch am Namen natür­lich, ich mei­ne, Teil von der Oxford-Uni­ver­si­ty zu sein ist auch beim moderns­ten Ame­ri­ka­ner sehr hoch im Kurs. Des­we­gen ist das eben so ein sehr beson­de­rer, also New York ist sicher­lich auch beliebt, aber ist es natür­lich, übri­gens in New York habe ich auch mein, im Stan­ford-Cam­pus habe ich mein Buch vor­ge­stell­ten, „Con­vin­ced“, als es in Ame­ri­ka raus­kam. Die haben mir das zur Ver­fü­gung gestellt freund­li­cher­wei­se. Aber jeden­falls ist es natür­lich net­ter, mal in Oxford zu sein für vie­le. Und des­we­gen ist es eben sehr, sehr hart, rein­zu­kom­men. Zeigt sich ein­fach an den Stu­den­ten. Also es sind wirk­lich Top-Stu­den­ten, ja.

I: Dein Kurs ist der belieb­tes­te Kurs. Wie heißt er? Und was machst du da ganz kon­kret mit dei­nem Stu­den­ten? Was ler­nen die?

B: Ja, genau. Der Kurs war tat­säch­lich letz­tes Jahr mit einem ande­ren zusam­men der belieb­tes­te Kurs des gan­zen Semes­ters. Eigent­lich war mein Appoint­ment nur für ein Semes­ter, wur­de aber auch jetzt zwei­mal ver­län­gert.

I: Was ja auch schon außer­ge­wöhn­lich ist.

B: Was unge­wöhn­lich ist und was mich ein biss­chen in Zeit­not gebracht, weil ich bin ja Pro­fes­sor in Mün­chen und ich muss das alles unter einen Hut brin­gen und habe eben noch mein, vor allem mein Ver­hand­lungs­in­sti­tut. Das war jetzt nicht so leicht tat­säch­lich beim letz­ten Mal. Und jetzt steht es in den Ster­nen, ob es über­haupt wei­ter­geht, weil im Moment ist alles auf Eis wegen eben der Coro­na-Situa­ti­on. Ja, mein Kurs war, „Deal Dyna­mics“ hieß er. Also ist das gute alte Ver­han­deln. Und ich habe ihn natür­lich etwas ange­passt, aber wich­tig ist, da sind eben, das ist fächer­über­grei­fend. Das heißt, sind kei­ne BWL-Stu­den­ten unbe­dingt, also kann auch sein, aber es kann, die kön­nen alles stu­die­ren. Ja, das heißt, es muss also so sein, dass es für jeden ist da eben auch, legt sehr viel Wert auf das Aka­de­mi­sche.

I: Ja, das fin­de ich auch inter­es­sant, was du sagst, dass es eben nicht nur Betriebs­wirt­schaft­ler sein müs­sen, son­dern dass eben, dass Men­schen aus unter­schied­lichs­ten, mit unter­schied­lichs­tem Hin­ter­grund und auch Inter­es­sen sein kön­nen, Ja gera­de

B: Ja.

I: aber dann auch eben an dem The­ma Ver­hand­lun­gen inter­es­siert zu sein. Was ist denn das dann für den Mischung? Oder was sind das für Men­schen, die du da vor dir hast in dem Kurs?

B: Ja, also tat­säch­lich, also es sind wirk­lich (unv.) von Che­mi­kern über Musi­ker. Also wirk­lich ganz ver­rückt. Aber man muss auch auf­pas­sen, das ist tat­säch­lich so, die Poli­ti­cal Cor­rect­ness in Eng­land auch, aber in Ame­ri­ka noch viel stär­ker ver­brei­tet ist. Das heißt, es ist zum, also man muss, was mir auch sehr unan­ge­nehm ist manch­mal, weil ich man­che Sachen gar nicht sagen kann. Also tat­säch­lich gibt es halt nun mal Stu­di­en, die zei­gen, dass Frau­en weni­ger ver­han­deln als Män­ner, ja. Und wenn man so eine Stu­die bringt, ja, habe ich jetzt in mei­nen einen Kurs gemacht, dann kam tat­säch­lich danach Nega­ti­ves Feed­back, so nach dem Mot­to: ja, das ist also sexis­tisch, ja. Wobei das halt nun mal ein Stu­di­en­ergeb­nis ist, ja. Also das ist schon, es bewegt sich eine sehr, teil­wei­se, dass man echt drei­mal über­legt, ob man einen Witz macht, der eigent­lich harm­los, denkst, ist eigent­lich harm­los, aber vie­le Sachen, auch wenn ich mei­ne, man nimmt man ja auch Vor­le­sun­gen her, die man vor ein paar Jah­ren hat­te und nimmt sich da wie­der ein paar Slides  und Sachen, die ich vor fünf Jah­ren gesagt hat, die wür­de ich heu­te nicht so sagen, ja. Und gera­de in Ame­ri­ka oder an ame­ri­ka­ni­schen Unis und auch bei Oxford mitt­ler­wei­le auch, muss man echt auf­pas­sen. Das ist tat­säch­lich Minen­feld. Also das ist noch eine Sache. So gut die Stu­den­ten auch sind, so stolz sozu­sa­gen und froh ich bin, dass ich wie­der in Oxford bin und jetzt auch ein Teil von Stan­ford sogar bin, also das ist eine Sache, die mir doch sehr zu schaf­fen macht und ich glau­be, dass ich irgend­wie, ja, das nimmt so ein biss­chen die Leich­tig­keit. Aber das schleicht sich in Deutsch­land zum Glück, wie ich mer­ke, lang­sa­mer ein, aber es schleicht sich auch hier ein.

I: Genau. Das wäre jetzt so mei­ne nächs­te Fra­ge dazu. Näm­lich, wir sind ja auf einem ähn­li­chen Weg, ja, was den Umgang mit die­sen The­men angeht, die Gleich­stel­lung auch in jeder Form, ja, der Ver­ba­li­sie­rung angeht. Und da gibt es zwar auch Kri­tik, aber ich habe schon den Ein­druck, dass sich das, ja, nach und nach durch­set­zen wird. Und das Gan­ze soll ja auch nicht irgend­wo ideo­lo­gisch belas­tet sein, son­dern es hat ja ein Ziel, eigent­lich. Und da stel­le ich mir die Fra­ge, wo du ja dann die­sen Blick über den Tel­ler­rand hast: bringt das irgend­was? Also hat das irgend­was posi­tiv ver­än­dert, jetzt für die Frau­en? Dar­um geht es ja im Grun­de genom­men, oder?

B: Ja, also ich, ja, gut, Frau­en oder ande­re, sozu­sa­gen ande­re Haut­far­ben oder – darf man das noch sagen? Ich weiß es gar nicht. Es führt dazu, dass, wie Peter Thiel, der Inves­tor, deutsch-ame­ri­ka­ni­sche Inves­tor mal gesagt hat, dass Diver­si­ty eigent­lich nur noch bedeu­tet, dass alle unter­schied­lich aus­se­hen, aber genau gleich den­ken, ja. Und das (unv.) Diver­si­ty eigent­lich nicht sein, ja. Diver­si­ty muss auch sein, dass man damit klar­kommt, dass jemand zum Bei­spiel auch gera­de in Stan­ford jetzt Trump mag, zum Bei­spiel, ja. Das muss ein­fach okay sein. Aber nein, das geht nicht. Also das ist wirk­lich, jetzt unab­hän­gig davon, was ich den­ke oder jemand anders denkt. Also ich hat­te da zum Bei­spiel, und ich mei­ne, das ist eine sehr gute Sache an ame­ri­ka­ni­schen Unis, die machen sehr viel für ihre Stu­den­ten. Also das ist unglaub­lich teil­wei­se. Also ja, da möch­te jemand ein Musik­in­stru­ment spie­len, sagt: ja, ich will gern Gei­ge spie­len. Und dann besor­gen die dir eine Gei­ge, ja. Ja, das ist unglaub­lich. Man hat­te eben dann auch ein Bud­get und so wei­ter und ich hat­te dann auch, da gab es einen Vor­trag von Robert Light­hi­zer in Oxford (unv.).

I: Der Schrei­ner-Deal­ma­ker von Donald Trump. 

B: Genau. Das ist einer der der größ­ten Ver­hand­ler der USA, sagen wir mal. Also der war Part­ner im, bei Skad­den, der hat schon, für Ronald Rea­gan war er US-Trade-Repre­sen­ta­ti­ve und hat Han­dels­ver­trä­ge aus­ge­han­delt. Jetzt führt er die die Chi­na-Ver­hand­lun­gen. Ein ganz erfah­re­ner Mensch. Und den habe ich dann ein­ge­la­den zu uns. Auch inter­es­sant, dass, der kam mit Secret Ser­vice, es war ein rie­sen Gedöns. (unv.) er kam nur des­we­gen, weil ich auch bei Skad­den war. Ich mei­ne, ich habe mein Refe­ren­da­ri­at gemacht, bei­de bei Skad­den war, das war der aus­schlag­ge­ben­de Punkt. Inter­es­sant, ja.

I: Nicht schlecht, ja, also.

B: Meint er sonst, naja, hat er so viel zu tun und ist so busy. Aber ganz inter­es­sant und ein sym­pa­thi­scher, sehr Ame­ri­can-Typ, ja. (unv.) Simp­le-working-class-Ame­ri­can, dafür kämpft er und dafür ver­han­delt er. Und das war nicht leicht sozu­sa­gen auch das zu argu­men­tie­ren. Ja, wie kommt jetzt Trump, ich mei­ne, der tele­fo­niert drei­mal am Tag mit Trump, ist Trumps rech­te Hand sozu­sa­gen in Ver­hand­lun­gen und so wei­ter. Aber das war dann auch okay, muss ich auch sagen. Also und es war auch sehr schön. Also der war dann eben bei uns, wir haben da einen klei­nen Emp­fang gege­ben. Also wirk­lich nur für 10, 15 Leu­te. Also wirk­lich ganz, ganz klein, abends rela­tiv spät, weil er einen ande­ren Vor­trag gehal­ten hat. Das ist natür­lich schon was Tol­les. Und das ist eben das, was Oxford oder auch ande­re Top Unis aus­ma­chen, was mir so wahn­sin­nig gut gefal­len hat, auch als ich dort stu­diert habe, dass du halt unglaub­li­che Kali­ber von Leu­ten hast, die da stän­dig vor­bei­kom­men, ja. Und auch, die sich ger­ne ein­la­den las­sen, weil du kommst ja ger­ne nach Oxford und bist dann da Gast.

I: Ja, das ist eine Kul­tur, die es so nach wie vor an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten oder Hoch­schu­len ein­fach nicht gibt. Rich­tig?

B: Nein, es ist es schwie­ri­ger, das zu machen. Ich mei­ne, es gibt sehr gro­ße struk­tu­rel­le Unter­schie­de. Ich mei­ne, man muss auch sagen, Stan­ford ist eine pri­va­te Hoch­schu­le, eben so wie Har­vard ist eine pri­va­te Hoch­schu­le, Yale ist eine pri­va­te Hoch­schu­le. Und in Deutsch­land, die pri­va­ten, also ich bin ja an der pri­va­ten Hoch­schu­le, an der Munich Busi­ness School, das ist halt noch ein wei­ter Weg, ja. Weil in Deutsch­land ist man eher irgend­wo noch staats­gläu­big, dass man sagt, naja, die Staats­unis, die übri­gens hun­der­te von Mil­lio­nen, allein die LMU in Mün­chen oder TU, hun­der­te von Mil­lio­nen bekom­men. Wir bekom­men gar nichts und trotz­dem wird in Deutsch­land es irgend­wie stief­müt­ter­lich behan­delt. Es ist ganz klar. Also es gibt sehr gro­ße struk­tu­rel­le Unter­schie­de. Das wür­de jetzt zu weit füh­ren. Aber jeden­falls ist in Ame­ri­ka und über­haupt die­se Kul­tur, dass die Uni auch was für dich tut und so wei­ter, weil du ja auch ein Kun­de bist im Prin­zip und nicht Bitt­stel­ler, der sich da tau­send­mal anstel­len muss, um irgend­ei­nen Stem­pel zu bekom­men. Das ist halt schon eine sehr posi­ti­ve Sache, wie ich fin­de, ja. 

I: Auf jeden Fall, ja. Die Unter­schie­de zwi­schen den Stu­die­ren­den an den ver­schie­de­nen Stand­or­ten hast du schon ange­spro­chen. Mich wür­de noch­mal inter­es­sie­ren, wie so dei­ne Wahr­neh­mung ist, wenn du zwi­schen Eng­land und Mün­chen pen­delst bezie­hungs­wei­se unter­wegs bist. Ja, wie, was ist aus dei­ner Sicht so der signi­fi­kan­tes­te Unter­schied, ja, zwi­schen dem typi­schen Stu­die­ren­den in Eng­land und dem in, bei dir in Mün­chen?

B: In Eng­land ken­ne ich mich nicht gut aus, ich ken­ne nur Oxford und Lon­don im Prin­zip. Ich war nur dort, aber es ist natür­lich so, dass in Oxford, das muss man ein­fach sagen, kom­men die Bes­ten der Bes­ten hin, weil ein­fach, ich mei­ne jetzt, wenn ein Chi­ne­se oder ein Inder nach Oxford kommt, da muss schon viel pas­siert sein. Ent­we­der ist er sehr reich, wenn er sich das, aber, wobei in Oxford kann man sich auch nicht ein­kau­fen. Oder, also und er muss ein­fach wahn­sin­nig gut sein, ja, weil gera­de, wenn er jetzt also irgend­ei­nem chi­ne­si­schen Dorf kommt, also bis er den Weg schafft nach Oxford zu kom­men. Es gibt so vie­le, so Mil­lio­nen von Chi­ne­sen, die auch dahin wol­len, ja. Es ist so viel leich­ter für einen Deut­schen, weil wir so viel weni­ger Wett­be­werb sozu­sa­gen haben. Wenn einer aus einer chi­ne­si­schen Pro­vinz kommt nach Oxford, der muss bril­lant sein, das kann man gar nicht anders sagen. Und das, was die Uni, ich mei­ne, am Ende sitzt man irgend­wo in der, in der Biblio­thek oder an sei­nem Lap­top, ja, alle kochen mit Was­ser, aber was die, was eben die­se Uni so gut macht, ist: die Leu­te, die ange­zo­gen wer­den dadurch. Wir haben auch in Mün­chen an der Munich Busi­ness School ganz her­vor­ra­gen­de Stu­den­ten, aber wir haben auch Stu­den­ten, die nicht so gut sind. Also da ist ein Gefäl­le, was immens ist und was es in Oxford nicht, ein­fach nicht gibt, ja. Also das muss man ein­fach sagen. Da ist das Niveau, sozu­sa­gen das Durch­schnitts­ni­veau sehr, sehr hoch.

I: Ver­ste­he.

B: Und die­se, ich habe an vie­len Unis unter­rich­tet und was ich halt gese­hen habe, also dass ein­fach eben die­se Kon­stanz von Qua­li­tät, ja, das heißt nicht, alle sind Genies, aber im Prin­zip, in Oxford gibt es halt wenig Trö­ten, ja. Das muss man, ja.

I: Ganz ein­fach und nach­voll­zieh­bar gespro­chen.

B: Genau.

I: Ja.

B: Und was ich sehe an ame­ri­ka­ni­schen Stu­den­ten, also die, die ich hat­te, die sind sehr, sehr dri­ven und haben oft sehr, wis­sen schon, was sie wol­len, ja. Die wis­sen schon, was sie danach machen wol­len. Die sehen auch oft das Stu­di­um Mit­tel zum Zweck irgend­wo­hin zu für. Und in Deutsch­land hast du mal stu­diert und ja – was willst du machen? Kei­ne Ahnung, ja. Das ist schon so eine Sache.

I: Wobei ich glau­be, dass das auch da ein Abbild der gesam­ten Gesell­schaft ist, dass, sagen wir, bei uns die Jugend, die häu­fig, in der Schu­le kommt mir das auf jeden Fall so vor, ja, dass sie da schon eher etwas ein­ge­engt wer­den in ihren Betrach­tun­gen, ihrer Denk­wei­se, ja, dass sie halt, bei uns heißt das Buli­mie-Ler­nen, ja. Also die trich­tern sich was ein, um es dann zum rich­ti­gen Zeit­punkt wie­der raus, ja, zu geben, ja, um eine Note zu errei­chen. Aber so die­ses Ler­nen im Sin­ne von ver­in­ner­li­chen und auch wach­sen da dran, ja. Und dar­aus so ein, auch eine Per­sön­lich­keit zu ent­wi­ckeln, ja, mit Zie­len, ja, mit einer ganz kon­kre­ten Vor­stel­lung, das ist, den­ke ich, auch was kul­tu­rell eben bei uns, ja, nicht so eine gro­ße Bedeu­tung hat, lei­der, nach wie vor. 

B: Ja, also ich kann bei­des eben auch ver­ste­hen. Es ist sicher auch schön, also als ich ange­fan­gen habe zu stu­die­ren, das war sogar noch vor die­sem gan­zen Bache­lor-Mas­ter-Gedöns, obwohl ich dann spä­ter auch einen Mas­ter gemacht habe. Aber das war auch sehr ent­span­nend. Also man konn­te auch mehr sich sei­nen Inter­es­sen irgend­wie wid­men. Ich habe mich in sehr vie­le ande­re Vor­le­sun­gen gesetzt. Ich habe ja ange­fan­gen mit Jura und bin dann zu, habe dann, eben Psy­cho­lo­gie hat mich wahn­sin­nig fas­zi­niert. Und habe, saß dann im Hör­saal, habe mir ein­fach Psy­cho­lo­gie ange­hört. Dann bin ich in den Hör­saal, habe mir Phi­lo­so­phie ange­hört. Das ist halt auch sehr schön, ja. Das geht heu­te gar nicht mehr irgend­wie.

I: So ler­nen um das Ler­nen wil­len, ja.

B: Ja, genau. Und dann, das, also das fand ich auch sehr schön. Also, dass, aber auf der ande­ren Sei­te, ich mei­ne, ich habe in Trier ange­fan­gen zu stu­die­ren, ja. Das Land Rhein­land-Pfalz hat mei­ne Aus­bil­dung bezahlt, also die Bür­ger von Rhein­land-Pfalz, ja. Ich war fast nie wie­der dort, ja. Ist es jetzt fair, dass ich da, ja, kos­ten­los das ein­fach bekom­men habe? Fin­de ich, also klar, habe ich genom­men, ja. Natür­lich, was soll ich machen? Ja, aber irgend­wie den­ke ich mir, ja, also dass die jetzt da mei­ne gan­zen Inter­es­sen geför­dert haben jah­re­lang, ist jetzt eigent­lich auch nicht fair. Aber für mich war es gut, ja.

I: Ja, also ich find schon, dass Staat eben auch eine Auf­ga­be hat, ja, also für eine sehr, sehr hohe Bil­dung zu sor­gen, ja, und dass wir uns auch mit staat­li­chen Ein­rich­tun­gen und Uni­ver­si­tä­ten nicht unbe­dingt inter­na­tio­nal ver­ste­cken müs­sen. 

B: Nein, müs­sen wir nicht. Die Fra­ge ist halt nur, wer es bezahlt, ja. Sol­len es alle

I: Na klar.

B: bezah­len? (unv.) also irgend­ei­nen Bus­fah­rer, der nichts davon hat, dass ich dann Anwalt oder was weiß ich was bin, ja. (unv.) soll der davon, dafür zah­len? Oder soll der dafür zah­len, der davon pro­fi­tiert? Egal wann, ob jetzt sofort oder in Jah­ren. Aber das ist eine grund­sätz­li­che Fra­ge, die man sich stel­len muss. Weil Bil­dung ist nicht kos­ten­los, war auch nie kos­ten­los. Die Fra­ge ist nur, wer es zahlt.

I: Abso­lut. Ja, abso­lut, natür­lich, klar. Das ist dann, ja, der Ver­gleich zwi­schen dem pri­va­ten und dem öffent­li­chen Bil­dungs­sys­tem und klar, bei dem einen bezahlst du das glei­che nur über dei­ne Steu­er­gel­der, bei den öffent­li­chen. Und wenn du an der pri­va­ten Uni bist, dann.

B: Aber nicht nur du. Das ist ja das. Nicht nur du

I: Na klar.

B: son­dern alle. Und da muss man sich halt fra­gen. Das soll, auch gera­de Nied­rig­ver­die­ner oder Mit­tel­ver­die­ner, die auch gar kei­nen Stu­di­en­ab­schluss haben und wol­len oder auch die Kin­der nicht, sol­len die für die zukünf­ti­gen Zahn­ärz­te und Anwäl­te auf­kom­men? Das ist auch eine Gerech­tig­keits­fra­ge, die immer, die eigent­lich nie gestellt wird, weil es immer heißt, ja, Bil­dung soll kos­ten­los blei­ben.

I: Was ist dei­ne Mei­nung dazu?

B: Mei­ne Mei­nung ist sehr dif­fe­ren­ziert. Ich den­ke, es ist unfair, grund­sätz­lich unfair, dass die Gemein­schaft, dass Men­schen, die nichts davon haben, ja, also jetzt, das bes­te Bei­spiel bin ich selbst, habe in Rhein­land-Pfalz stu­diert, war prak­tisch nie wie­der in Rhein­land-Pfalz. Obwohl (unv.) bei dir hier (unv.) wie­der da.

I: End­lich krie­gen wir unser Geld zurück. 

B: Ja, nein, eben nicht. Auch da bin ich nur aus

I: Ja, ich weiß schon, ja.

B: um Geld zu ver­die­nen sozu­sa­gen. (unv.) und gebe noch nicht mal irgend­was zurück. Ja, also das ist ein­fach, das ist eigent­lich unfair. Muss man ein­fach sagen. Auch wenn ich sel­ber davon pro­fi­tiert habe, also ist das, scheint mir das nicht fair zu sein, ja. Auf der ande­ren Sei­te sehe ich natür­lich in Ame­ri­ka die Stu­dent-Loans, die sind wahn­sin­nig über­schul­det, die Leu­te, am Ende ihres Stu­di­ums. Das ist auch schlecht. Also ich will damit nur sagen, und das ist auch ganz inter­es­sant. Ich habe zu vie­len Sachen gar kei­ne Mei­nung, weil Sachen so kom­plex sind, dass man wirk­lich sagen muss, das ist ein­fach eine schwie­ri­ge Situa­ti­on. Ja und mich, ich bin immer über­rascht, wenn Leu­te dann so empört sind und sagen: das muss so und so, Bil­dung muss kos­ten­los blei­ben, das ist eine Schwei­ne­rei. Und also habe ich gese­hen, ja, Mer­kel zwingt mich zur Pro­sti­tu­ti­on, hat mal eine demons­triert irgend­wie, habe ich mal gese­hen.

I: Oh wow.

B: Ja, weil Argu­ment war, weil sie halt irgend­wie Semes­ter­ti­cket zah­len muss und jetzt muss sie sich natür­lich pro­sti­tu­ie­ren, was auch, anders kann man ja auch kein Geld ver­die­nen, um das zu bezah­len. 

I: Abso­lut natür­lich, ja.

B: Auf jeden Fall (unv.). Aber da denk ich mir, wie kann man so empört sein bei einer so kom­ple­xen Fra­ge? Also ich habe da mir noch nicht genug Gedan­ken gemacht, um das zu (unv.), ja.

I: Ich glau­be, das ist für bei­de, es gibt, für bei­de Posi­tio­nen gibt es gute Argu­men­te.

B: So ich das auch, ja. 

I: Also ich fin­de schon, dass Staat auch eine Auf­ga­be und eine Ver­ant­wor­tung hat, ja, auch gera­de Men­schen, die ein­fach von ihrer Her­kunft her viel­leicht die Mög­lich­keit gar nicht hät­ten. Ja, also die eine ganz ande­re Denk­wei­se haben und damit eine pri­va­te Uni, an der sie halt ihre Semes­ter­ge­büh­ren, ja, 600 €, 800 €, 1.000 €, 1.200 € im Monat bezah­len müss­ten, das ist jen­seits

B: Ja.

I: jeder Vor­stel­lung, ja. 

B: Ja, ja, aber die Fra­ge ist, ob man das halt schenkt. Es ist ja nicht der Staat, der das schenkt, son­dern es sind alle Bür­ger. Es gibt ja gar kei­nen Staat. Also dass irgend­je­mand graue Emi­nenz ist, das sind wir.

I: Abso­lut, na klar.

B: Und soll man alle die bezah­len oder soll die­se Per­son, die das halt jetzt nicht auf­brin­gen kann, zu einem spä­te­ren Zeit­punkt dann halt zah­len? Das ist halt die Fra­ge.

I: Abso­lut defi­ni­tiv. Wie gesagt, ich glau­be, dass es für bei­de Posi­tio­nen gute Grün­de gibt. Und des­we­gen fin­de ich auch das sehr gut, dass es sowohl pri­va­te Uni­ver­si­tä­ten gibt als auch die staat­li­chen. Gut, mein lie­ber.

B: Ja.

I: Du hast eben kurz bei­läu­fig erwähnt, das The­ma Rhein­land-Pfalz und Mon­ta­baur. Und das bringt mich abschlie­ßend zu einem ganz wich­ti­gen sach­dien­li­chen Hin­weis. Und zwar gibt es da einen Ter­min am 3. und 4. Sep­tem­ber in Mon­ta­baur, wo du näm­lich zum letz­ten Mal in die­sem Jahr außer­halb von Mün­chen ein Semi­nar gibst.

B: Rich­tig, ja, genau. Ja, es gibt noch eins im Okto­ber. Aber tat­säch­lich bin ich da, was ganz außer­ge­wöhn­lich ist bei so einem wirk­lich coo­len Typen, ja, der so ein rich­ti­ger Macher, der auch so den, einen Lauf spon­sert im

I: Den Koblen­zer Fir­men­lauf. Du sprichst von Bern­hard Münz in Mon­ta­baur.

B: Ja, genau.

I: Ja, genau.

B: Genau, ja. Coo­ler Typ. Und der hat das eben orga­ni­siert

I: (unv.), ja.

B: für sei­ne Unter­neh­mer­freun­de und so wei­ter und schon von lan­ger Hand. Und der hat auch irgend­wie, der hat, fand, es gab kein geschei­tes Restau­rant. Da hat er ein­fach sel­ber eins gegrün­det, wo er sei­ne Leu­te emp­fan­gen kann, was wohl auch sehr gut sein soll. Und da ist es, ja. Da habe ich auch viel Gutes gehört. Und tat­säch­lich, die haben auch irgend­wel­che Ver­an­stal­tungs­räu­me. Und der hat das eben, der war bei mir im Semi­nar und er hat ein­fach gemacht. Haben noch nie gemacht. Und bin ich in Mon­ta­baur tat­säch­lich. Und wir sehen uns ja auch. Das ist auch schön.

I: Abso­lut, ja. Ja, also Mon­ta­baur ist eine Kreis­stadt im Wes­ter­wald und jetzt kann man glau­ben, man befin­det sich in der Pro­vinz, aber, ja, wir haben nicht nur einen ICE-Bahn­hof, hier ist auch die Fir­ma 1&1 ansäs­sig. Ja, stammt hier­her. Der Ralph Dom­mer­muth, ein wei­te­rer ganz bekann­ter, welt­weit bekann­ter Wes­ter­wäl­der. Und ja, inso­fern freue mich natür­lich sehr auf dei­nen Besuch und dass ich dir einen klei­nen Aus­schnitt des schö­nen Wes­ter­walds hier dann auch etwas näher brin­gen darf. 

B: Ja, sehr gut. Also genau. Viel­leicht sehen wir uns zum Semi­nar, wür­de mich freu­en. Das ist eben das Ver­hand­lungs­se­mi­nar, was ich tat­säch­lich wegen Coro­na lan­ge, lan­ge nicht mehr gege­ben. Ich habe mich jetzt neu vor­be­rei­tet und wirk­lich ein paar neue Sachen. Bin wirk­lich gespannt und ja, also des­we­gen haben wir tat­säch­lich, auch wegen die­ser Coro­na-Sache sind, also ich will jetzt kei­ne Wer­bung machen, aber sind tat­säch­lich noch ein paar, ich glau­be, zwei oder drei Plät­ze frei von weni­ger als 20, von 15 oder so.

I: Genau, das habe ich auch so gehört.

B: Genau.

I: Und, ja, inso­fern unse­re Zuhö­rer an die­ser Stel­le, wenn ihr jetzt früh genug dran seid, ja, dann schaut auf nasher.com, ja, in den Ver­an­stal­tungs­be­reich, in die Ter­mi­ne rein und viel­leicht ist da noch ein letz­tes Plätz­chen frei. Wie gesagt, die letz­te Mög­lich­keit in die­sem Jahr außer­halb von Mün­chen. 

B: Super, ja. Vie­len Dank für die­se sub­ti­le Wer­bung, aber mel­den sich jetzt an. Lie­ber. 

I: So sind wir Wes­ter­wäl­der, ja, sehr sub­til, ja. Wür­de ich sagen, wir blei­ben in Kon­takt. Wir sehen uns spä­tes­tens dann am 3., 4. Sep­tem­ber hier in Mon­ta­baur. Und ich wünsch dir alles Gute bis dahin.

B: Ja, super, mein lie­ber. Vie­len Dank für das net­te Inter­view. Bis dann.

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