Was macht eigentlich Jack Nasher während des Lockdowns? Nach 50 gelesenen Büchern, dem Erneuern seiner Vorlesungen und dem Launch seines Video-Kurses hat er sich in die Berge zurückgezogen. Und das obwohl er gar kein Naturmensch ist. Aber wer Jack Nasher kennt weiß, ihm wird nie langweilig. Hören Sie in diesem 45-minütigen kurzweiligen Podcast, was ihn im zurückliegenden Jahr bewegt hat.
DIE GROSSE VERANTWORTUNG DER FORBES-LIST
Von dem Konzept des Online-Lernens und Verhandeln war er anfangs nicht überzeugt, heute sieht er vieles anders. Man hat gut sortierte Clips, die man sich immer anschauen kann, wenn man etwas nicht verstanden hat und später wird es geübt. Über die Zoomräume spart man sich Zeit und die Transaktionskosten. Verhandelt wird nicht nur persönlich, sondern telefonisch und online. Auch ohne den persönlichen Kontakt verlaufen die Online-Verhandlungen effizient.
Verhandelt wird immer
Länger zu knabbern hatte Jack an der Erstellung einer Forbes-Liste. Ganze 3 Wochen zermarterte er sich das Hirn, denn die Verantwortung, die ihm zuteil wurde, war ihm nur allzu bewusst. Dabei wurde Jack allerdings auch klar, dass wir in einer äußerst friedlichen Welt leben. Die Verhandlungsführung hat sich verbessert und die Welt ist vernünftiger geworden. In dem Menschen mit einander kommunizieren, werden Konflikte vermieden. Das sollten wir nie vergessen.
EINE DER WICHTIGSTEN VERHANDLUNGEN DIESER ZEIT: DIE IMPFSTOFFVERTEILUNG
Eine der wichtigen Verhandlungen dieser Zeit ist die Impfstoffverteilung: Merkel hat mit ihrem Amtseid versprochen, dass sie Schaden von Deutschland abwendet, was im aktuellen Fall bedeutet, dass die Regierung den Impfstoff in ausreichender Menge besorgen muss. Das heißt aber auch, sie muss ein ärmeres Land überbieten. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Impfstoffen und wie da jetzt verhandelt wird, ist die Frage. Wie soll das gerecht verteilt werden? Welche Moral ist das? Darf Merkel ihr Volk für ein armes Land vernachlässigen? Die moralische Frage ist für Jack bei Verhandlungen eine besonders wichtige.
Darf Merkel ihr Volk für ein armes Land vernachlässigen?
Zugleich hat Jack das Gefühl, dass sich die Menschen viel zu schnell für ihre Meinung entschuldigen, aus Angst vor einem Shitstorm. In seinem Seminar ist es nicht anders, Teilnehmer aus mittelständischen Unternehmen drücken sich oft sehr vorsichtig aus, obwohl es keine heiklen Themen sind. Aber durch die starke öffentliche Meinung ist das sehr eingeschränkt. Die Stimme des einzelnen im Internet hat laut Jack viel zu hohes Gewicht.
KOLLEKTIVE ARCHETYPEN UND DER KAMPF ZWISCHEN GUT UND BÖSE
In vielen Debatten erkennt Jack den Kampf zwischen Gut und Böse wieder, den wir Menschen ganz natürlich immer wieder neu ausfechten. Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung ging von kollektiven Archetypen aus, die unser Denken prägen. So projizieren wir auch das Gute auf eine Person oder Situation. Als Verhandler braucht man dann nicht mit guten Argumenten kommen. Jack stört dies aber überhaupt nicht. Vielmehr bezeichnet er sich selbst als Mensch der Utopisten. Er hat sich dazu entschieden das Beste daraus zu machen und in seinen Verhandlungen davon zu profitieren.
Ich bin ein Mensch der Utopisten
Jack Nasher steht für eine rationale, kluge Art der Verhandlung. Wie funktioniert die Welt? Die Basis ist gemeinsam Werte zu schaffen, statt den anderen über den Tisch zu ziehen. Jack ist überzeugt, dass gutes Verhandeln der Kern der Wirtschaft ist. Am liebsten tut er das mit anderen guten Verhandlungsführern, denn schlechte Verhandler konzentrieren sich typischerweise nur auf eine Sache. Für Teilnehmer seiner Seminare und Kurse hat Jack deshalb das Nasher Botschafter Programm ins Leben gerufen. Durch das Empfehlen des Nasher Instituts erhält man 5% Provision und die Gewissheit, dass andere Jacks Techniken erlernen und die Welt ein Stückchen besser machen werden.
SO GEHT ES WEITER IN 2021
2021 will Jack wieder Live-Seminare geben. Einige Termine stehen schon und werden notfalls verschoben, aber Jack hofft sich im nächsten Jahr wieder mit Menschen treffen zu können. Anmelden sollte man sich möglichst schnell, denn günstiger wird man nicht richtig gut Verhandeln lernen.
Das Interview führte Mirko Herrmann von NEXTIM Inbound Marketing Agentur