Gehalts­ver­hand­lung im Bewer­bungs­ge­spräch

Die viel­leicht lukra­tivs­ten paar Minu­ten des Lebens ist die Gehalts­ver­hand­lung beim Bewer­bungs­ge­spräch. Ob Sie eine Ver­hand­lungs­stra­te­gie haben und die rich­ti­gen Ver­hand­lungs­tech­ni­ken ver­wen­den, ent­schei­det hier über Ver­mö­gen. Wenn ein 22 jäh­ri­ger Berufs­an­fän­ger ein Job­an­ge­bot in Höhe von 25 000 Euro annimmt ohne jeg­li­che Gehalts­ver­hand­lung, ein ande­rer es aber nach dem Besuch unse­res Ver­hand­lungss­trai­nings auf 30 000 Euro hoch­han­delt und bei­de bis zu ihrem 65. Lebens­jahr arbei­ten, dann hat der­je­ni­ge, der unser Ver­hand­lungs­se­mi­nar besuch­te bei einer Lohn­stei­ge­rung um jähr­lich 3 % ins­ge­samt 360 000 Euro mehr ver­dient. Wenn er es auch noch mit 3 % Zin­sen ange­legt hat, hat er schließ­lich 568 000 Euro mehr auf dem Kon­to. Nicht schlecht für eine Gehalts­ver­hand­lung, die viel­leicht nur eine Minu­te dau­er­te!

Die gol­de­ne Kugel der Gehalts­ver­hand­lung

Gehaltsverhandlung

Was gibt Ihnen mehr Ver­hand­lungs­macht in einer Gehalts­ver­hand­lung? Eine gela­de­ne Pis­to­le oder das Ange­bot eines ande­ren Arbeit­ge­bers bezie­hungs­wei­se die kon­kre­te Mög­lich­keit der Selb­stän­dig­keit? Na, eben: Ihre Ver­hand­lungs­macht ist vor allem von einem Punkt abhän­gig: der BAT­NA. Das Kon­zept der BAT­NA wur­de in den 1980iger Jah­ren von Roger Fisher und Wil­liam Ury defi­niert – die das Har­vard-Kon­zept ent­wi­ckel­ten – und steht für Best Alter­na­ti­ve To A Nego­tia­ted Agree­ment, also für die bes­te Alter­na­ti­ve, die man hät­te, wenn man die Ver­hand­lung plat­zen lie­ße, Ihrem ‘Plan B’. Ihre BAT­NA zu ken­nen bedeu­tet, sich Ihrer bes­ten ande­ren Ver­hand­lungs­op­ti­on bewusst zu sein. Je bes­ser Ihre Ver­hand­lungs­al­ter­na­ti­ve ist, des­to weni­ger abhän­gig sind Sie vom Ver­hand­lungs­part­ner und des­to höher ist Ihre Ver­hand­lungs­macht. Stel­len Sie sich vor, Sie sind gera­de in der letz­ten Run­de in einer Gehalts­ver­hand­lung bei der Bos­ton Con­sul­ting Group. Man bie­tet Ihnen ein in die­ser Bran­che üblich hohes Ein­stiegs­ge­halt von 100 000 Euro. Ihre tat­säch­li­che Ver­hand­lungs­macht ist nun abhän­gig von Ihrer Ver­hand­lungs­al­ter­na­ti­ve. Wenn Sie schon zwei Ange­bo­te für ähn­lich inter­es­san­te Jobs mit Gehäl­tern zwi­schen 90 000 und 110 000 Euro auf dem Tisch haben, dann liegt Ihre BAT­NA bei 110 000 Euro. So wie es nur einen bes­ten Freund und kei­ne fünf aller­al­ler­bes­ten gibt, gibt es auch nur eine BAT­NA, eben die bes­te Alter­na­ti­ve. Was ist aber, wenn Sie noch kei­ne Ange­bo­te von den bei­den Alter­na­ti­v­jobs haben? Dann haben Sie kei­ne BAT­NA und Ihre Ver­hand­lungs­po­si­ti­on ist schwach. Die meis­ten in Ver­hand­lungs­füh­rung unge­schul­te Ver­hand­ler set­zen sich will­kür­li­che Gren­zen und sagen sich etwas wie: „Ich neh­me auf kei­nen Fall weni­ger als 95 000 Euro.“ Aber nur mit einer BAT­NA aber haben Sie ein sinn­vol­les unte­res Limit in der Gehalts­ver­hand­lung.

Was also tun?

- 1. Schritt: Neh­men Sie sich immer die Zeit, vor der Ver­hand­lungs­füh­rung Ihre BAT­NA in Erfah­rung zu brin­gen. Die alter­na­ti­ven Ver­hand­lungs­op­tio­nen fal­len Ihnen nicht in den Schoß. Machen Sie sich also vor der Gehalts­ver­hand­lung auf die Suche nach ande­ren Arbeit­ge­bern oder Mög­lich­kei­ten einer Selb­stän­dig­keit. Und wenn Sie kei­ne Ver­hand­lungs­al­ter­na­ti­ve haben, dann sind Sie eben­falls bes­ser vor­be­rei­tet auf die Gehalts­ver­hand­lung und wis­sen, dass Sie sie bes­ser nicht plat­zen las­sen.
2. Schritt: Erhö­hen Sie Ihre BAT­NA. Die meis­ten ver­su­chen erst ein­mal, über­all so viel wie mög­lich her­aus­zu­schla­gen. “Ich möch­te ja schon sehr ger­ne bei Bos­ton Con­sul­ting Group arbei­ten. Mal sehen, was ich da raus­ho­len kann. Wenn es nicht klappt, schaue ich mich ander­wei­tig um. Wenn das auch nicht klappt, gehe ich zum Nächs­ten und ver­su­che mein Bes­tes.” Falsch! Bevor Sie zu Ihrem favo­ri­sier­ten Ange­bot gehen, peit­schen Sie die Alter­na­ti­ven hoch. Wenn Sie mit Ange­bo­ten von Bain und McK­in­sey in die Ver­hand­lung gehen, die bei­de über 100 000 Euro lie­gen, dann wer­den Sie auch bei der für Sie ent­schei­den­den Ver­hand­lung über 100 000 Euro kom­men. Wie Rudi Car­rell ein­mal sag­te: Sie kön­nen nur ein As aus dem Ärmel zie­hen, wenn Sie es vor­her rein­ge­steckt haben. Wie aber berech­nen Sie die BAT­NA, wenn es nicht nur um den Preis geht? Von der Gehalts­ver­hand­lung bis hin zur mil­li­ar­den­schwe­ren Über­nah­me­ver­hand­lung geht es oft um ein kom­ple­xes Gewirr von Optio­nen. Wie Sie auch hier die opti­ma­le BAT­NA ent­wi­ckeln und bären­stark in jede Ver­hand­lung gehen, ler­nen Sie im NAS­HER-Semi­nar. Mel­den Sie sich hier an!

© Dani­el Ernst

 

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